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HDD-Bohrungen 1830 m Barreiro Portugal

Im Zuge des Baues einer Gashochdruckleitung des portugiesischen Gasversorgers REN bekam LMR Drilling GmbH den Auftrag zur Durchführung zweier HDD-Bohrungen am Fluss Tejo nahe Lissabon durch die Arbeitsgemeinschaft Criagas, Lena, Marpe. Die Bohrungen erstreckten sich über eine Länge von ca. 1830 m, wobei in zwei parallel verlaufenden Bohrlöchern einmal ein Kabelschutzrohr DN 150 und eine Gasleitung DN 250 eingezogen werden sollte.

13.04.2010

Die Eintrittspunkte der Bohrungen lagen nahe einem Industriegebiet der Ortschaft Lavradio ca. 8,5 km südöstlich von Lissabon. Eingesetzt wurde die modulare Bohranlage 250/120.2 mit einer maximalen Nennzugkraft von 250 kN und einem max. Drehmoment von 120 kNm.

Um den Spülungsrückfluss zum Eintrittspunkt während der Pilotbohrphase möglichst lange aufrechtzuerhalten, war eine Minimierung des Ringraumdruckes unerlässlich. Um dies zu gewährleisten wurden in dem durchaus spülbaren Sandboden 9 ⅝“ Spülungsmotoren mit Rollenmeißeln eingesetzt.

Mit dem Antransport des Bohrgerätes und dessen Aufbau wurde am 15. September 2009 begonnen. Parallel wurde ein Kabel zur Referenzmessung oberirdisch entlang der Bohrtrasse verlegt. Da ca. 92 % der Strecke im Wasser lag, konnten diese Arbeiten nur während der Ebbe bzw. vom Boot aus erledigt werden.

Mit der ersten Pilotbohrung wurde am 19. September 2009 begonnen. Ab dem 22. September wurde die Baustelle dann kontinuierlich 24 h am Tag betrieben. Zusätzlich zu den standardmäßig gemessenen Daten wie Inclination und Azimuth wurde auch der Ringraumdruck durch das Steering Tool aufgezeichnet.

Nach erreichen einer Bohrlänge von ca. 1200 m wurde eine Casingrohr des Durchmessers 13 ⅜“ auf eine Länge von 50 m der Eintrittskurve installiert, um diese bei den weiter ansteigenden Schubkräften zu stabilisieren. Die Pilotbohrung wurde am 24. September mit der Nachschicht fertig gestellt. Die Pilotbohrgarnitur bestehend aus Bohrmeißel, Spülungsmotor und nichtmagnetischer Bohrstange mit innen liegendem Steeringtool wurde demontiert.

Da im Austrittsbereich nicht ausreichend Platz zum Auslegen der kompletten Rohrstränge vorhanden war und einige Bereiche im sumpfigen Gelände lagen, wurden diese in jeweils 3 Einzellängen von ca. 600 m vorgefertigt. Das Kabelschutzrohr DN 150 sollte dann während des Einziehens sukzessive geschweißt werden.

Bedingt durch den Austrittswinkel von 17° und einzuhaltenden zulässigen Biegeradien, ergab sich eine notwendige Oberbogenhöhe von ca. 5,8 m. Zur Realisierung dieses Oberbogens wurden 4 Mobilkräne eingesetzt.

Nach Montage eines Rückziehräumers und eines Drehgelenkes an den Bohrstrang am Austrittspunkt wurde dieser mit der ersten Sektion des Kabelschutzrohres verbunden. Mit dem Einzug des Rohres konnte somit am späten Vormittag des 25. Septembers 2009 begonnen werden.

Nach zwei Unterbrechungen zum Verbindungsschweißen der einzelnen Rohrsektionen
konnte der Rohreinzug nach 15,5 Stunden erfolgreich beendet werden. Die max. benötigte Zugkraft lag bei 460 kN.

Die Bohranlage wurde dann nach dem Abkoppeln des eingezogenen Rohrstranges für die zweite Bohrung neu positioniert. Hierzu wurde die Bohranlage vom Widerlager getrennt und mit Hilfe eines Raupenbaggers auf die neue Bohrlinie gedreht.

Da es schon bei der ersten Bohrung zu Beschädigungen am Referenzmesskabel durch Schleppnetze gekommen war, wurde nun das Kabel innerhalb des eingezogenen Schutzrohres verlegt.

Nach Wiederzusammenbau der Pilotbohrgarnitur konnte mit der zweiten Bohrung am 26. September in der Nachschicht begonnen werden. Schon am Morgen des 30. Septembers konnte die Pilotbohrung fertig gestellt werden und mit den Vorbereitungen zum Einzug des zweiten Rohrstranges begonnen werden.

Mit dem Einzug des DN 250 Rohres konnte dann am 01. Oktober begonnen werden. Nach 14 Stunden konnte auch dieser erfolgreich abgeschlossen werden. Die max. Zugkraft betrug hierbei 470 kN. 

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